Unsere Ausbildung zum Busfahrer -Teil 2

Frederik Fuchs hat Prüfungsmarathon. Auf dem Weg zu seiner Ausbildung zum Busfahrer hat er seine theoretische Prüfung mit Null Fehlern bestanden! Glückwunsch! „Ohne Theorie, keine praktische Prüfung“, lächelt Fahrlehrer Wolfgang „Wolle“ Seidl. Heute, während seiner letzten Fahrstunde vor der praktischen Prüfung, fahre ich mit. Die Fahrschüler gehen mit Fahrlehrer Wolle noch einmal alles durch, was in der Prüfung vielleicht zu einem stressigen Moment führen kann. Und was sie meinen, noch einmal üben zu müssen.

Die letzte Fahrstunde vor der praktischen Prüfung

„Begegnungsverkehr in der Kurve ist für mich mit das doofste, was passieren kann“, erklärt mir Fahrlehrer Seidl. Und prompt hat Frederik einen LKW  gegenüber fahren. Da muss auch Frederik grinsen, es kommt ihm vor, als hätte Fahrlehrer Wolfgang ihm die Situation gewünscht. Gemeistert. Ohne Problem. Als nächstes  muss  er eine Haltestelle anfahren. Der Einlenkwinkel muss passen, er darf den Bus nicht an das Busbord fahren und muss den richtigen Längenabstand erwischen, damit die zukünftigen Fahrgäste bequem ein- und aussteigen können. Gemeistert. Die nächste Übung lautet: Wenden in drei Zügen. Dazu muss Frederik den Bus rückwärts in eine Einfahrt fahren – sein Fahrschulkollege sichert dafür den Heckbereich und sagt ihm, wann er zurücksetzen kann. Ebenfalls gemeistert.

Wir sind auf der Bundesstraße in Richtung Fahrschule zurück. Sein Fahrschulwagen ist ein Neoplan Tour Liner. Der Neupreis des Reisebusses liegt bei 250 TEUR. Er fährt den Bus zügig und nimmt rechtzeitig den Fuß vom Gas, als er auf eine rote Ampel zusteuert. Wolle Seidel nickt zufrieden. Frederik Fuchs ebenfalls. Anschließend muss er unter „Vorfahrt achten“ nach rechts abbiegen. Fahrlehrer und Fahrschüler schauen gleichzeitig nach links, dann nach rechts, erneut nach links, Frederik zieht seinen Bus vor, eine Dame in einem Kleinwagen lässt ihn auf die Gegenspur – er braucht Platz für seinen Kurvenradius. Frederik winkt der Dame zu und bedankt sich mit Kopfnicken bei ihr.

Es gibt keinen Grund, nervös zu sein

Nach der praktischen Prüfung erwartet Frederik noch eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer, um seinen Personenbeförderungsschein zu erhalten – dafür benötigt er weitere 140 Stunden Theorie, 10 zusätzliche Fahrstunden und etwa sechs Wochen Zeit. Aber erst einmal zur Praxis. Die Aufteilung der praktischen Fahrprüfung: 15 Minuten Abfahrtskontrolle, 60 Minuten fahren.
Ziemlich sicher ist, dass Frederik Fuchs nach der Abfahrtskontrolle durch die Stadt fährt, eine Haltestelle anfahren, rückwärts um die Ecke wenden und auch den Bus längs zur Fahrbahn parken muss. Der Rest ist unbekannt, so wie auch der Prüfer, der ihn morgen um 11 Uhr prüfen wird.

Ich frage ihn die normalste Frage der Welt, und bekomme die passende Antwort: „Wir haben das gut geübt. Ich bin nicht nervös. Es gibt keinen Grund, nervös zu sein vor der Prüfung.“

Frederik hat bestanden!

Und zu meinem nächsten Termin mit ihm, muss ich schon zum Ruhrbahn Betriebshof „Ruhrallee“ kommen.

Hier geht es zum Teil 1 unserer Ausbildung zum Busfahrer.

 

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Sylvia Neumann

19.03.2019