EVAG-Fahrplanwechsel: Pünktlicher ja – teurer nein

EVAG-Video: Wieso hat die EVAG Verspätungen?

EVAG-Video: Wieso hat die EVAG Verspätungen?

Am 12. Juni 2016 findet in Essen wieder ein Fahrplanwechsel mit Anpassungen von Fahrzeiten im Straßenbahn- und Busnetz statt. Moment mal, denkt der geneigte Fahrgast jetzt vielleicht. Ist das nicht gerade mal ein Jahr her, dass die EVAG einen Fahrplanwechsel gemacht hat? Im Sommer letzten Jahres mit der Ringlinie 101/106 und neuen Fahrtzeiten. Wieso denn jetzt schon wieder? Da hat man sich gerade mal daran gewöhnt und dann… Stimmt. Berechtigte Frage und eine gute Gelegenheit, einmal genauer zu schauen, was die EVAG sich dabei denkt.

Was hatten die von der EVAG im Sommer letzten Jahres gesagt? Genau, man wolle die Fahrtzeiten bei den Bussen kritisch überprüfen und durch Fahrtzeitenanpassungen, die Fahrplantreue erhöhen. Was sagt denn Pierre Hilbig dazu, der zusammen mit seinen Mitarbeitern für die Fahrplanung und damit für die Berechnung und Erstellung des Fahrplans verantwortlich ist?
„Herr Hilbig, wie hat es denn geklappt mit der Pünktlichkeit bei den Bussen?“
 „Vor dem Hintergrund unserer finanziellen Möglichkeiten, haben wir es geschafft, die Quote deutlich zu erhöhen. Dazu muss man wissen, dass unsere wirtschaftliche Vorgabe immer die Ergebnisneutrale Anpassung zum Inhalt hat. Das bedeutet, wir können keine zusätzlichen Kurse, also Fahrzeuge und Fahrer, dazugeben. Denn das würde zwangsläufig zu Mehrkosten führen. Ergebnisneutral bedeutet somit, wenn wir auf einer Linie einen Kurs dazugeben, müssen wir ihn auf einer anderen Linie einen Kurs wegnehmen. Aber wir haben ganz gut was erreicht: Im Busbereich haben wir uns im Durchschnitt über alle Linien von 78 Prozent im Jahr 2014 auf 84 Prozent im ersten Quartal 2016 in der Pünktlichkeit verbessert.“  

Verspätet oder pünktlich?

Pünktlich heißt bei der EVAG und allen anderen im Unternehmen nach VRR-Standard: Keine Minute zu früh und bis maximal drei Minuten zu spät. Sowohl den Fahrgästen als auch für die Fahrerinnen und Fahrer wollte die EVAG mit den aktuellen Fahrzeitanpassungen eine an der „Realität angepasste Fahrzeit“ entwickeln. Das bedeutet zum Beispiel, dass auf ein und derselben Linie aufgrund der Verkehrslage und des Fahrgastaufkommen, die Fahrerinnen und Fahrer im Tagesverlauf unterschiedlich lange für die gleiche Strecke brauchen. Was da so alles passieren kann unterwegs und warum es zu Verspätungen kommen wird, zeigt dieser kurze Film auf unserem EVAG-YouTube-Kanal:

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Fahrplanwechsel: Vier Prozent pünktlicher, aber ohne mehr Geld auszugeben.

Damit die EVAG die Fahrtzeiten optimal anpassen konnte, war eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Essen erforderlich. Zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens haben die Kollegen um Pierre Hilbig den direkten Zugang zum Verkehrslenkrechner der Stadt Essen erhalten. So wurden alle Linienwege eingepflegt und Rohdaten konnten exportiert und ausgewertet werden. Das war für die EVAG enorm hilfreich, denn nur so konnte ein Soll-Ist-Abgleich mit den Funktelegrammen, die die Fahrzeuge an die Ampelanlagen senden, gemacht werden. Und da geht es manchmal um Sekunden und wenn man diese Sekunden aufaddiert, werden daraus Minuten und schließlich Stunden und ggf. sogar ganze Kurse, die man dann wieder auf anderen Linien einsetzen kann. In den nächsten Jahren werden wir die gewonnenen Erkenntnisse bei der Schiene und speziell im Stadtbahnbereich anwenden, um dort die Fahrtzeiten zu untersuchen und zu optimieren. Dazu Pierre Hilbig: „Das wird nicht innerhalb eines Jahres erledigt sein. Aber wir bleiben dran. Müssen wir auch, denn an unserer Pünktlichkeit und an der Qualität hängt unser Erfolg und die Akzeptanz unserer Kunden.“

Mehr Infos zum Fahrplanwechsel am 12. Juni unter:
http://www.evag.de/aktuelles/meldung/artikel/evag-fahrplanwechel-am-12-juni-2016.html

Verspätungen und Prognosen: Wer hat an der Uhr gedreht?
http://blog.ruhrbahn.de/verspaetungen-und-prognosen-wer-hat-der-uhr-gedreht/

 

 

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Olaf Frei

06.06.2016