Ruhrbahn erneuert Fahrtreppen – Nachtschicht auf der A40
In der Nacht vom 7. auf den 8. August sind die beiden Fahrtreppen an der Haltestelle Savignystraße im Essener Stadtteil Holsterhausen durch neue, moderne Fahrtreppen von thyssenkrupp Elevator ersetzt worden. Das ist nur eine von vielen Maßnahmen.
Der Einbau der Bahnsteigfahrtreppe an der Haltestelle erfolgte mit Hilfe eines auf der A40 aufgestellten Autokrans. Für die Dauer der Arbeiten mussten jeweils zwei Autobahn-Spuren gesperrt werden.
Dass der Einbau so reibungslos funktioniert hat, ist kein Zufall. Der Austausch einer Anlage unter Betrieb bedarf einer hochprofessionellen technischen Teamleistung auf Grundlage bester Planung. Das IB-T-Team der Ruhrbahn steuert die beauftragte Firma sowie die internen Kollegen für Sperrungen, Transporte usw. mit großer Sorgfalt und hat immer einem Plan B, falls etwas schiefgeht.
Durchschnittliche Lebensdauer: 25 Jahre
Die alten Fahrtreppen hatten ihren Dienst längst getan: Die Lebenszeit einer Fahrtreppe ist befristet. Nach 25 Jahren nehmen Störungen zu und der Aufwand für die Wartung und Instandhaltung steigt. Deshalb ist es wirtschaftlicher, sie durch eine neue Fahrtreppe zu ersetzen.
Die neuen Fahrtreppen entsprechen dem aktuellen Stand der Technik. Sie sind mit neu entwickelten Sicherheitstechniken ausgerüstet. Zum Beispiel mit Sockelbürsten, die ein Einquetschen zwischen Stufen und Balustraden verhindern, und einem LED-Lichtband, das die Stufen ausleuchtet.
Zudem sind sämtliche Fahrtreppen mit einem herstellerunabhängigen Steuerungsmodul ausgerüstet. So wird es in der Zukunft möglich sein, elektrische Ersatzteile frei am Markt zu erwerben, wodurch die Abhängigkeit vom Fahrtreppenhersteller reduziert wird. Es vereinfacht die Instandhaltung durch eigene Mitarbeiter, wenn irgendwann nur noch ein Typ Fahrtreppensteuerung bei der Ruhrbahn existiert – statt wie bisher acht verschiedene.
Die Erneuerung der Anlagen an der Haltestelle Savignystraße ist Teil einer Maßnahme, bei der an fünf Stationen im Ruhrbahn Bedienungsgebiet Essen und Mülheim insgesamt 15 Fahrtreppen ausgetauscht und durch neue ersetzt werden: Am Bahnhof Altenessen werden alle sechs Fahrtreppen erneuert, die ersten fünf bis Ende 2019 und die sechste folgt Anfang 2020. Auf Mülheimer Bedienungsgebiet werden bis voraussichtlich Oktober die Anlagen am Mülheimer Hauptbahnhof fertig gestellt; die Fahrtreppen an der Haltestelle Mülheim Mitte folgen in 2020. Zuletzt wurden 2017 zwei Fahrtreppen am U-Bahnhof Aktienstraße in Essen erneuert.
+++ Protokoll vom Einbau +++ Neigungswinkel: 27,3 Grad +++ eine Meisterleistung ++++
22.00 Uhr
Auf der A 40 wird die erste Spur gesperrt. Heute Nacht werden zwei neue Fahrtreppen eingebaut. Sie werden über die Stadtautobahn angeliefert und dann mit Hilfe eines Krans hineingehoben. Auf der A 40 wäre so eine Aktion tagsüber nicht denkbar
0.00 Uhr
Der Fahrstrom ist abgeschaltet.
0.40 Uhr
Die erste Fahrtreppe wird angeliefert. Der Schwertransporter hat einen weiten Weg zurückgelegt. Er kommt aus Hamburg. Dort befindet sich das letzte Werk in Deutschland, in dem Fahrtreppen gefertigt werden. Diese Fahrtreppe ist, so wie andere Fahrtreppen auch, eine Einzelanfertigung. Abhängig von den jeweiligen baulichen Gegebenheiten unterschieden sich Fahrtreppen nämlich in der Länge und dem Neigungswinkel. Diese Fahrtreppe hat einen Neigungswinkel von 27,3 Grad. Und genau in diesem Neigungswinkel wird die Fahrtreppe gleich in den Schacht hineingehoben.
Anschließend wird der Autokran abgebaut und zur Savignystraße gefahren, um auch die zweite Fahrtreppe einzubauen. Die Arbeiten dort dauern bis 7.00 Uhr morgens …
Bevor die Fahrtreppe in Betrieb gehen kann, ist noch einiges zu tun. Sie muss mit Strom, Elektrik und Steuerung verbunden werden. Nach den erforderlichen Funktionsprüfungen folgt die Abnahme durch den TÜV. Dann rollen die Fahrtreppen wieder.
Dank Kooperation Spurwerk NRW günstig Fahrtreppen shoppen
„Bei der Bestellung der Fahrtreppen profitiert die Ruhrbahn von Spurwerk NRW der Kooperation der Stadtbahnbetriebe in NRW. Durch den Fahrtreppeneinkauf im Rahmen der Kooperation können wir unsere Beschaffungskosten deutlich reduzieren. Gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen aus Dortmund und Gelsenkirchen haben wir 42 Fahrtreppen mit einem Investitionsvolumen von rund 14 Millionen Euro ausgeschrieben und bestellt. Die Gesamtinvestition der Ruhrbahn für die neuen Fahrtreppen beträgt ca. 5,2 Millionen Euro.