Grüne Hauptstadt Europas 2017: Auf geht´s!

Man sagt ja, das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Ein Sattel muss es für mich auch sein, aber ich brauche zwei Räder, zwei Pedale, einen Rahmen und – zugegeben – auch noch ein wenig Technik. Aber dann … ritzel ich los! Jetzt radele ich mit dem Fahrrad von Essen nach Bristol, das sind über 700 Kilometer. Ein ganz schöner Ritt also.

Essen will Grüne Hauptstadt Europas 2017 werden und der dazugehörige Wettbewerb findet jeweils in der aktuellen Grünen Hauptstadt statt. Das ist in diesem Jahr halt Bristol. Bei der Frage, wie man in den Westen Englands, an die Grenze zu Wales, einigermaßen emissionsarm gelangt, ergeben sich diverse Möglichkeiten: Laufen, Segeln oder Radfahren. Am schnellsten schafft man das wohl mit dem Fahrrad.

Nils_Erzhof
Als dieses Vorhaben noch den Charakter eines Hirngespinstes hatte, gab es einige potenzielle Mitfahrer. Je mehr jedoch die Radreise von Essen nach Bristol zum Plan geriet, wurde die Schar der Motivierten kleiner. Gestern Morgen bin ich dann ganz alleine losgefahren.

Über 700 Kilometer muss man abspulen, eine Fähre nehmen (Dünkirchen – Dover), sich auf Gegenwind einstellen und fünf bis sechs Tage Zeit haben. Die habe ich mir genommen – und mich bereits nach 15 Kilometern dafür verflucht.

Nils_Panne

Beim Überfahren eines Gleiswechsels der Linie 901 auf Mülheimer Gebiet macht es plötzlich „Pling“. Meine etwas betagten Laufräder haben schon einige Korrosionsschäden. Diesmal verabschiedete sich ein Nippel am Hinterrad. Die Fuhre eierte. Für mich hieß das: dreißig Minuten Bastelrunde am Straßenrand. Aber hier soll nicht geklagt werden.

Essen Retie (Belgien) an einem Tag

Immerhin konnte ich mich auf der heutigen Etappe richtig europäisch fühlen, zwei Grenzen überfahren und vier Sprachen sprechen, wenn man gnädiger Weise meine drei, vier Floskeln Flämisch dazu zählen will. Ich mach das jetzt einfach mal. Meine Sitznachbarn in dem Café in Retie sprechen mich gerade auf Französisch an. Ob es mich stört, wenn sie rauchen. Stört mich nicht.

Nils_Belgien

Der Auftakt der Reise ist jedenfalls gelungen. Gute Radwege. In den Niederlanden und Belgien besser – in der Metropole Ruhr ab und zu ausbaufähig. Aber sie bauen. Ich hab’s gesehen. Heute geht es nach Brügge.

Steckbrief 1. Etappe: Essen – Retie

Gefahrene Kilometer: 161
Durchschnittsgeschwindigkeit: 24,2 km/h
Spitzentemperatur: 30 Grad Celsius
Wasser, während der Fahrt getrunken: 5 Liter
Müsliriegel gegessen: 1 ½
Autos, die mich angehupt haben (ohne erkennbaren Grund): 1

Nils Hoffmann, Leiter Unternehmenskommunikation bei der EVAG, wird gemeinsam mit 14 anderen Delegationsmitgliedern am 18. Juni 2015 in Bristol das Konzept für Essen präsentieren; er wird dabei das Thema Interkommunale Zusammenarbeit an verschiedenen Beispielen vorstellen. Die Essener Delegation (an der Spitze Oberbürgermeister Reinhard Paß und Umweltdezernentin Simone Raskob)  hat sich auf die Finalrunde gründlich vorbereitet und geht hochmotiviert an den Start.

Übrigens: Nils Hoffmann berichtet hier (und außer der Reihe) im Laufe der nächsten Woche, wie seine Fahrt weitergeht. Am Freitag gibt´s dann das Ergebnis, ob Essen Grüne Hauptstadt Europas 2017 geworden ist.

Reistagebuch Teil 2 – Grüne Hauptstadt Europas 2017: Weiter geht´s!

 

5 Antworten zu “Grüne Hauptstadt Europas 2017: Auf geht´s!”

  1. Zafer sagt:

    Dear Nils, great performance so far – and I’m sure you are already looking forward to some scones on Wednesday 🙂

  2. Martin Spletter sagt:

    Liest sich super. Kompliment. VG Martin Spletter

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Nils Hoffmann

12.06.2015