EVAG-Piktogramme: Jeder hat sie schon gesehen, aber wo kommen sie her?

Blog-Pikto-Bilder1Jeder hat es schon einmal erlebt: Egal ob man im Bus sitzt, daneben steht oder dahinter im Auto sitzt – überall kann man die gelben und blauen Aufkleber sehen. Da gibt es welche, auf denen eine Flasche und Besteck durchgestrichen sind, eine Erinnerung an den toten Winkel oder eine Videokamera. Und egal, welche Sprache man spricht: Das versteht jeder.
Auch ich habe diese Bilder schon unzählige Male beim Busfahren gesehen. Deswegen wollte ich wissen, woher sie eigentlich kommen und was alles passiert, bis sie auf den EVAG-Fahrzeugen kleben und die Fahrgäste auf alle möglichen Dinge aufmerksam machen können.

Unser Grafiker erklärt mir mehr

Zuerst treffe ich mich dafür mit unserem Grafiker Andreas Köhne. Er ist für das Design der Piktogramme, also der kleinen Bilder, zuständig und muss sich dabei an unserem EVAG-Corporate Design orientieren. „Es ist alles aufeinander abgestimmt, die Piktos sind also nur ein Teil eines ganzen Systems“, erklärt mir Andreas. „Sie müssen zum Beispiel immer dieselbe Farbigkeit haben und in allen Bussen an der gleichen Stelle kleben.“ Die Plätze dafür wurden in unzähligen Tests mit Kunden und Mitarbeitern so ausgesucht, dass man sie als Fahrgast stets im Sichtfeld hat und so intuitiv wahrnimmt.

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Für das Leitsystem (z.B. die Zeichen für Bus, Tram und U-Bahn) und für die Piktogramme verwendet die EVAG die Schrift Transit. Das Schriftdesign garantiert maximale Lesbarkeit. Neben den Buchstaben verfügt die Transit über eine große Auswahl an Symbolen und Piktogrammen, die nicht nur bei der EVAG, sondern auch beim Leitsystem der Deutschen Bahn Verwendung finden. So müssen sich unsere Fahrgäste beim Wechsel z.B. von S-Bahn zur U-Bahn nicht ständig umorientieren.
Hin und wieder benötigen wir jedoch Hinweise, für die in der Schrift keine Symbole zu finden sind. Dann ist Andreas Kreativität gefragt: „Die Piktos für die Rollatornutzung und die Videoüberwachung habe ich zum Beispiel selbst erstellt.“ Auch die bekannten Bilder, die auf den Rückflächen der Busse kleben und auf das Überholen in Schrittgeschwindigkeit und den toten Winkel hinweisen, hat Andreas in Zusammenarbeit mit dem Fahrbetrieb entwickelt.
Sobald er ein Piktogramm fertiggestellt hat, schickt Andreas die Datei an unsere Schilderwerkstatt …

Schritt für Schritt in Bildern: Vom Entwurf bis zum Aufkleber

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1.       Das Beklebungshandbuch dient als Vorlage (Corporate Design).

2.       Andreas zeichnet das Videoüberwachungs-Piktogramm.

3.       Danach baut der Kollege Wolfgang Botkus mittels einer Grafiksoftware die Druckversion zusammen.

4.       Die schickt er an den Großbilddrucker, dessen Farben wasserbasiert und damit umweltschonend sind. Er druckt die Piktos auf eine Klebefolie.

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5.       Zum Schutz vor UV-Strahlung und Kratzern werden sie anschließend laminiert.

6.       Die große Folie mit den unzähligen, einzelnen Piktogrammen wird in einen  Grafikplotter eingespannt, welcher die Aufkleber – mit einer unglaublichen Geschwindigkeit – ausschneidet.

7.       Nun werden die einzelnen Bilder  noch „entgittert“ und voneinander getrennt. Der Untergrund der Klebefolie bleibt übrigens bestehen, was das spätere Abziehen der Aufkleber ziemlich erleichtert.

8.       Die fertigen Piktogramme kommen nun ins Lager, wo sie auf ihren Einsatz waren. Die Kollegen in der Buswerkstatt sind dafür zuständig, sie (z.B. nach Reparaturen) aufzukleben.

Dadurch, dass wir alles selbst herstellen und drucken können, sparen wir übrigens eine ganze Menge Geld. Eine Fremdbeschaffung würde uns nämlich 2,00 – 3,00 € je ausgedrucktem Pikto kosten – die Eigenherstellung im Gegensatz nur wenige Cent.

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Michelle Augustin

23.08.2016