EVAG-Bustraining mit Asylbewerbern

busschule_nicole_susanne_kleinDas Bustraining soll helfen: nicht nur Polizei und Sozialarbeiter, auch die Fahrerinnen und Fahrer merken im täglichen Betrieb, dass gerade neu angekommene Asylbewerber in Sachen Verkehrsregeln noch einiges lernen können. Aus Unwissenheit oder aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten kommt es immer wieder zu Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen, zu Problemen beim Ticketkauf oder zu Missverständnissen mit anderen Fahrgästen.

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Bei herrlichem Wetter besuchten etwa 20 Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft Karl-Meyer-Straße die Veranstaltung.

Verkehrstraining als Pilotprojekt

Die EVAG hat darauf reagiert und bereits Anfang des Jahres mehrsprache Informationen auf ihrer Website veröffentlicht und Info-Flyer in Englisch, Französisch, Arabisch und Persisch herausgegeben. Mitte August wurde in Zusammenarbeit mit Polizei und Caritas ein Verkehrstraining als Pilotprojekt angeboten, an dem Jung und Alt mit Begeisterung teilgenommen haben.

Rund 20 Bewohnerinnen und Bewohner der Unterkunft Karl-Meyer-Straße in Essen haben die Veranstaltung besucht und am EVAG-Busstraining und einem Fahrradparcours teilgenommen. Außerdem sahen sie ein Puppenspiel der Polizei sowie den Verkehrssicherheitsspot der EVAG „Die Melone“, der sehr gut deutlich macht, wie schnell im Straßenverkehr Unfälle passieren können. Zwei Dolmetscher sowie der Leiter der Unterkunft, Rachid Akouaouach, halfen bei der Verständigung.

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Susanne Mikkoleit war an diesem Tag die „Falschmacherin vom Dienst“.

Falsch: Laut telefonieren und Pommes essen

Für das Training im Bus hatten sich die Kolleginnen aus dem Bereich Kundenmanagement Nicole Füssel  und Susanne Mikkoleit so einiges einfallen lassen: Ausgestattet mit vielen Accessoires führten sie im Bus verschiedene ÖPNV-Szenen vor. „Sprachreduziertes Bustraining hat unser Koordinator von der Polizei, Martin Waltering, das genannt“, erklärt Nicole Füssel. „Das haben wir natürlich vorher mehrfach geübt und Christian Thelen hat uns dabei sehr unterstützt“, so Susanne Mikkoleit: „Ich war im roten T-Shirt diejenige, die alles falsch gemacht hat. Ich habe laut telefoniert, Pommes gegessen und einen Fahrgast mit Krücken angerempelt, anstatt ihm meinen Sitzplatz anzubieten. Nicole im grünen T-Shirt hat sich entsprechend richtig verhalten. Nach jeder Szene gab es Applaus. Das hat uns gezeigt, dass die Botschaft angekommen ist.“ Am Ende der Veranstaltung wurde mit den Teilnehmern eine Feedback-Runde gemacht und alle waren begeistert.

Bustraining: das Projekt soll weitergehen

„Alle Beteiligten würden das Projekt gerne fortführen“, erklärt Susanne Mikkoleit. Über Zeit, Ort und Umfang finden derzeit Gespräche mit der Polizei, der Caritas und weiteren möglichen Partnern und Multiplikatoren statt. Zudem wird geprüft, inwieweit die Busschule für Flüchtlinge und Asylbewerber in das bestehende Pädagogische Konzept „EVAG macht Schule“ eingebunden werden kann. 

 

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Gaby Renz

20.09.2016