EVAG-Azubis bauen mobile Fahrsignalanlage
Die EVAG hat gute Leute in ihren eigenen Reihen. Auch die Auszubildenden gehören dazu, denn sie haben mit ihrem Know-how und ihrem Enthusiasmus der EVAG Geld gespart: Drohende Ressourcenknappheit war der Auslöser für ein innovatives Projekt der Abteilung Signaltechnik, die zum Fachbereich Bahninfrastruktur gehört. Da es derzeit viele Baustellen in Essen gibt, an denen Gleise erneuert werden müssen, sind zeitweise bis zu vier mobile Fahrsignalanlagen (MoFaSig) im Einsatz. Diese regeln die Abfahrt von Schienenfahrzeugen, wenn entsprechende Bauabschnitten nur eingleisig befahren werden können.
Eine MoFaSig kostet Geld
Allerdings benötigte man mittlerweile eine fünfte MoFaSig. Das Problem: Diese kosten rund 70.000 Euro. Geld, das in Zeiten der Konsolidierung nur schwerlich den Besitzer wechseln sollte. Die Signaltechnik hatte da eine blendende Idee. Warum nicht selbst eine MoFaSig bauen? Schließlich wurde bereits im Jahr 2010 eine eigene Anlage in Mülheim konstruiert. Ein freier Ingenieur plante sie damals und die Azubis bauten das Teil, das alle nötigen Abnahmen inklusive der der Technischen Aufsichtsbehörde durchlief. Für Essen bedeutete das, dass eine bereits abgenommene Anlage nur noch einmal angemeldet werden musste.
Die Azubis Pia Bösebeck und Marc Pache, beide Azubis im dritten Lehrjahr, und Elektroniker in Betriebstechnik in spe, wurden mit der Aufgabe betraut. Ausgerüstet mit Materialien und Schaltplänen machten sie sich an die Arbeit.„Wir sind Anfang März in die Abteilung gekommen und haben direkt diese Aufgabe wahrnehmen dürfen. Normalerweise ist eine solche Anlage in gut drei Wochen gebaut, doch leider verzögerte sich die Arbeit einerseits durch unsere berufsschulbedingte Abwesenheit sowie diverse Lieferverzögerungen des Materials“, so Pia Bösebeck. Die 19-Jährige sah den Bau aber nicht problematisch, lediglich die Baupläne musste an der einen oder anderen Stelle nochmals modifiziert werden. Zudem waren mit einem Projektleiter, einem Signaltechnik-Meister und den Gesellen aus der Abteilung genug Ansprechpartner vor Ort. Auch Marc Pache fand nur positive Worte für das Projekt: „Eine solche Erfahrung nimmt man als Auszubildender natürlich gerne mit. Zudem sind einige Inhalte, so zum Beispiel die mit Bezug auf Schaltpläne, durchaus prüfungsrelevant.“ Neben dem guten Aussehen war dem 25-Jährigen vor allen Dingen wichtig, „dass das Teil nicht irgendwo im Schrank landet, sondern von praktischem Nutzen für das Unternehmen ist.“ Und das ist sie, denn sie wartet auf den ersten Einsatz.