Augmented Reality Hackathon: Ruhrbahn als Themenpate
Am 20. und 21. April 2018 fand im Wissenschaftspark Gelsenkirchen ein Hackathon statt. In dem Namen stecken schon die beiden Begriffe, die einen Hackathon ausmachen: Hacken und Marathon. Ein Team, das sich spontan findet, entwickelt innerhalb von 24 Stunden eine Softwareanwendung. Die Ruhrbahn war dabei Themenpate.
Bei diesem Hackathon ging es um die Themen Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Bei VR setzt man sich eine Datenbrille auf und befindet sich in einer virtuellen Realität, bei AR nutzt man die Kamera des Smartphones. Man schaut durch die Handykamera und auf dem Display werden virtuelle Grafiken dargestellt, so wie bei dem Spiel Pokemon Go. Auf diese Weise kann man echte Objekte mit digitalen Zusatzinformationen anreichern.
In Gelsenkirchen sind 31 Softwareentwickler, Designer und kreative Köpfe aus ganz Deutschland und den Niederlanden angetreten, um neue VR/AR-Apps prototypisch zu entwickeln. Dabei standen Themen wie die Energiewende, moderne Mobilität und Nachhaltigkeit im Vordergrund. Die Ruhrbahn ließ es sich daher nicht nehmen, als einer von sieben Themenpaten am Hackathon teilzunehmen und konkrete Anknüpfungspunkte für eine Programmierung im Bereich VR/AR zu liefern.
Vier hochmotivierte Teilnehmer hatten sich innerhalb kürzester Zeit als Ruhrbahn-Team zusammengefunden:
Gemeinsam mit Michelle Augustin und Tim Krischak entwickelten Martin Demmer (Designer Film & Fernsehen aus Essen), Dennis Lemon (Softwareentwickler aus Venlo), Vesela Stanoeva (Szenografin aus Dortmund) und Stefan Westphal (Consultant aus Berlin) konkrete Ideen, wie unsere Themenvorgabe umgesetzt werden konnte. Ziel war es, das Haltestellenkonzept der Ruhrbahn mit den Möglichkeiten von Augmented Reality neu zu denken und einen Mehrwert für den Fahrgast herauszuarbeiten. Schnell wurde klar, welche Anwendungen dafür infrage kamen.
Haltestelle Plus (Die helfende Haltestelle)
Die Augmented Reality-App soll ortsfremden Nutzern dabei helfen, stressfrei zum Ziel zu kommen. Dafür muss der Nutzer nur sein Fahrtziel eingeben. Die App hilft ihm, zum richtigen Fahrzeug zu finden. Dafür werden im Display Weghinweise angezeigt, die den Nutzer zur richtigen Haltestelle führen. Der Beschleunigungssensor des Smartphone misst, wie schnell er läuft und zeigt ihm die Zeit auf relevante Art: „Du hast Zeit“ oder „Beeil Dich“. An der Haltestelle markiert die App den Bus, in den man einsteigen muss, um zum Ziel zu kommen. Die App ist mehrsprachig und zeigt an der Haltestelle nützliche Informationen in der gewählten Sprache.
Nachdem das Grobkonzept stand und die Richtung klar war, waren die vier auf sich allein gestellt. Sie hatten genau 24 Stunden Zeit, die Ideen in einen Programmcode zu bringen.
Ihnen blieb nur wenig Zeit für Schlaf. Denn am nächsten Tag wurden die Ergebnisse vor einer Jury und einem Publikum präsentiert. Unser Team schaffte es – und zwar mit Bravour! Die vier wurden mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
„Völlig zu Recht“, sagt Joscha Pluskota, der für unsere ÖPNV-Anwendungssysteme zuständig ist. „Die Ideen sind super – vielleicht ist in Zukunft die Idee der Haltestelle Plus auch für uns umsetzbar.“