Festhalten bitte – trotz Corona!

In den Zeiten der Corona-Pandemie habe ich eine Verhaltensänderung an mir festgestellt:

Vor der Pandemie habe ich es vermieden mit meinen Händen Haltegriffe in Bus und Bahn, Türen zu Arztpraxen, Supermärkten und Drogeriemärkten oder die Griffe von Einkaufswagen anzufassen. Dazu habe ich lieber meinen Jacken- oder Pulloverärmel benutzt. Heute fasse ich sie viel selbstverständlicher an. Ich denke, das liegt daran, dass in dieser Zeit so viel desinfiziert wird, wie nie zuvor. Und auch ich selber habe meine Hände noch nie so häufig gewaschen und desinfiziert. Zuviel, zu wenig, virensicher, virenunsicher…
Im Freundes-, Kolleg*innen- und Familienkreis gibt es dazu die unterschiedlichsten Auffassungen. Und alle gehen individuell anders damit um.
Eins bleibt ähnlich: so viel desinfiziert wie in dieser Pandemie? Das wurde vorher nicht.

Problem erkannt – Problem gebannt?

Immer öfter erreichen uns Rückmeldungen von Mitarbeitenden aus unserem Bereich Fahrbetrieb, dass im Fahrzeug Fahrgäste zu Fall gekommen sind – und das nicht bei akuten Bremsvorfällen, sondern während der normalen Fahrt.

Da sitzt der Schreck dann in den Gliedern aller Beteiligten im Fahrzeug. Wir können nur vermuten, dass es dazu kommt, weil sich unsere Fahrgäste nicht mehr gerne an den Haltestangen oder Haltegriffen in Bus und Bahn festhalten mögen. Dabei ist es wichtig, sich „trotz Corona“ im Fahrzeug festzuhalten – zur eigenen Sicherheit und um Unfälle zu vermeiden.

Hygienemaßnahmen zum Infektionsschutz der Mitarbeiter und Fahrgäste.

Was tun wir dafür, damit Sie sich festhalten?

Bahnen und Busse werden täglich gereinigt. Alles das, was unsere Fahrgäste während der Fahrt benutzen müssen, wird sauber gemacht: Dazu gehören die Haltestangen, Griffe und Schlaufen sowie die gesamte Fahrkabine – all das wird gründlich mit Reinigungsmitteln geputzt. In regelmäßigen Abständen findet eine vollflächige Reinigung der Fahrzeuge statt. Die U-Bahnhöfe werden alle ein bis zwei Tage gereinigt, ebenso die oberirdischen Haltestellen, die Ticketautomaten, die Handläufe der Fahrtreppen und die Aufzüge. Die Reinigungsmittel haben eine keimreduzierende Wirkung und setzen auch Viren zu. Selbst wenn einzelne Viren auf Oberflächen längere Zeit überleben sollten, ist die so genannte Viruslast in der Regel so gering, dass eine Infektion über diesen Weg sehr unwahrscheinlich ist.  Seit Mitte letzten Jahres können Fahrgäste auch ihren persönlichen Haltewunsch durch unsere App ZÄPP auslösen. So muss der Haltewunsch-Taster nicht mehr betätigt werden. Und dazu können Sie sich nähernde Fahrzeuge für einen Umstieg bereits anzeigen lassen.

Eine Hygieneuntersuchung in unseren Fahrzeugen, wissenschaftlich begleitet und durchgeführt durch das Alfried Krupp Krankenhaus, hat bestätigt, dass die mit Beginn der Corona-Krise intensivierten Reinigungsintervalle an den Ruhrbahn-Fahrzeugen mit keimtötenden Reinigungsmitteln auf Seifenbasis wirken. Mittels Abklatschtests an Lenkrad, Handgriffen und Haltestangen wurde eine Population von 1-4 Keimen pro cm² festgestellt. Das entspricht einem Wert, wie er beispielsweise in Arztpraxen gemessen wird.

 

Noch unsicher?

Unser Appell an Sie bleibt gleich: Der effektivste Schutz gegen das Virus ist die Hygiene und das Abstandsgebot. Wenn Sie sich immer noch nicht gerne an unseren Griffen und Schlaufen festhalten mögen, dann können Ihnen Handschuhe ein noch besseres Gefühl vermitteln. Und Sie halten sich dann hoffentlich fest.

Auf unsere Ratschläge weisen wir Sie auch hin, wenn Sie mit uns unterwegs sind. Und unter Corona-Krise: Fragen und Antworten | Ruhrbahn GmbH fassen wir nach wie vor aktuell alles zusammen, was wir tun, und was Sie tun können. Damit wir alle gesund durch diese Zeit kommen.

Das ist uns wichtig. Sie sind uns wichtig.

Festhalten – Bitte!

3 Antworten zu “Festhalten bitte – trotz Corona!”

  1. Monika Götzinger sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren Sie wiesen darauf hin dass vermehrt Personen zu Fall kommen. Das liegt im Wesentlichen daran, dass nicht von jedem Platz aus in der Straßenbahn ein Haltewunsch-Knopf erreichbar ist. Nicht jeder Senior hat ein Smartphone mit App. Also muss man sich vor dem Ziel in der fahrenden Bahn zur Tür begeben, um dort den Knopf zu erreichen. Außerdem fiel mir auf, dass teilweise die Stangen mit den Halterungen die nächste Haltestelle auf der elektronischen Anzeigetafel verdecken.

  2. Babette Zapf sagt:

    Hallo und guten Tag!

    kurz habe ich überlegt, ob heute der 1. April ist… Corona-Kollateralschäden gibt’s… 😉

    Aber im Ernst, ich habe eher die Theorie, dass gefühlt immer mehr Busfahrer (tatsächlich sind das meist Männer) einen für einen ÖPNV-Bus ziemlich ruppigen und unruhigen Fahrstil pflegen, dass es einen öfter mal fast von den Füßen holt.
    Warum muss man bei der Anfahrt an eine Haltstelle 2, 3 mal ruckartig bremsen statt einmal sanft, und im Stau für jeden freien Meter voraus mal kurz anfahren? Ampeln tauchen auch immer mal wieder ganz plötzlich auf.
    Schlaglöcher tun dazu ein übriges.
    Die ZÄPP-App-Funktion finde ich dagegen ein (nettes) Gimmick. Festhalten muss man sich beim Ein- und Aussteigen trotzdem noch.

    Mit freundlichen Grüßen
    Babette Zapf

  3. Hallo Frau Neumann,
    ich finde Ihren Artikel sehr informativ und motivierend und er macht Spaß auf Bus und Bahn fahren.
    Allerdings habe ich in mehr als 20 Jahren als Ruhrbahnkunde nur dreimal der Reinigung einer Haltestelle zugesehen. Die ersten beiden allerdings liegen schon sehr lange zurück, so ca. zehn Jahre. Das dritte Mal war erst vor ein paar Monaten, wohl im Rahmen der Pandemie. Die Herren leisten wirklich tolle Arbeit.
    Wahrscheinlich bin ich immer genau an den Bahnhöfen und Haltestellen unterwegs, an denen gerade kein Putztag ist. Ich werde einfach mal genauer darauf achten wenn ich in Essen unterwegs bin.
    Bleiben Sie gesund und geimpft!
    Viele Grüße

    Christiane Ender

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Sylvia Neumann

13.04.2021